Sehr ge­ehrte Wirtschaft,

durch un­zäh­lige Lä­den, Märkte, gas­tro­no­mi­sche, kul­tu­relle Ein­rich­tun­gen in den Stra­ßen oder ei­gens in Ein­kaufs­stra­ßen, Ein­kaufs­pas­sa­gen, Ein­kaufs­zen­tren, von Wer­be­schil­dern, Pla­ka­ten, In­fo­screens, aus Fly­ern, Bro­schü­ren, Pro­spek­ten, Ka­ta­lo­gen, aus dem Brief­kas­ten, Ra­dio und Fern­se­hen, auf zahl­rei­chen Web­sei­ten, die teil­weise oder ganz Wer­be­flä­che sind, via E-Mails, durch so­ziale Netz­werke, Te­le­fon­an­rufe, über Ser­vices, Ver­sand­häu­ser, Mes­sen, Ein­zel­stände, Vi­si­ten­kar­ten, Ver­tre­ter, Pro­mo­ter, Freunde, Ver­wandte, Be­kannte, Kon­takte habe ich er­fah­ren, Sie su­chen Kon­su­men­ten auf Ganztagsbasis.

Ich bin so­wohl im Massen- als auch im aus­er­le­se­nen Kon­sum ge­schult. Seit ich den­ken kann, kon­su­miere ich nicht mehr nur, son­dern ist Kon­su­mie­ren mein Na­tu­rell. Gerne kön­nen Sie mir Pro­ben zu­kom­men las­sen, die ich bei höchs­ter Qua­li­tät mit dem nied­rigs­ten Preis, auch in je­dem an­de­ren Preis­leis­tungs­ver­hält­nis be­zah­len, ge­nuss­vollst bis pro­dukt­kri­tisch mit größ­tem Ver­schleiß, der ver­spro­che­nen Halt­bar­keit oder so­fort ver­brau­chen werde! Meine Wer­be­wirk­sam­keit, sich aus mei­ner Pri­vat­per­son erst rich­tig ent­fal­tend, stände Ih­nen ebenso di­rekt zur Ver­fü­gung wie meine Be­dürf­nisse, Pseud­obe­dürf­nisse und mein Be­wer­tungs­sys­tem, die Sie stän­dig ei­ner Mas­sen­taug­lich­keit an­glei­chen, wo nicht mein Um­feld plus meine Ni­schen für Ihre Märkte ent­de­cken könnten.

Mein un­bän­di­ger Wille mög­lichst un­un­ter­bro­chen zu kon­su­mie­ren, hin­zu­kom­mend die Meis­ter­schaft, die ich im Kon­sum ent­wi­ckelt habe, wä­ren Ih­nen noch mehr von­nut­zen, als diese es heute schon sind! Mich würde freuen, wenn Sie mich von Ih­rem Ar­beits­markt frei­stel­len, auf dem ich oh­ne­hin nichts als ver­at­mete Luft pro­du­ziere, in die­ser Zeit we­gen mei­nes Vor­ge­setz­ten nur mi­ni­mal kon­su­mie­rend. Al­les, was ge­braucht, we­ni­ger ge­braucht oder ein­fach gerne nach­ge­fragt wird, rea­li­sie­ren an­dere Ih­rer Mit­ar­bei­ter, mas­siv un­ter­stützt von Ma­schi­nen und Soft­ware, hoch­ef­fi­zi­ent. Sinn­volle Ar­beit fände ich, fin­den viele, nur in nicht­kom­mer­zi­el­len Ge­sell­schafts­be­rei­chen und im Pri­va­ten, Ar­beit, die ich als Kon­su­ment auf Ganz­tags­ba­sis nicht leis­ten bräuchte!

An Ih­rem Wachs­tum ori­en­tierte Grüße

Homo Öko­no­mi­kus

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2 Kommentare
  1. Frigga sagt:

    Lie­ber Veit - das ist mal wie­der to­tal geil. Ne ähn­li­che Idee hatte ich auch schon, nur noch nicht so kon­kret. Hatte mir ge­dacht, ich rufe viele Leute auf »Kon­su­magent« zu wer­den und für die Fir­men mal so rich­tig gut zu kon­su­mie­ren - nur so ein coo­les Be­wer­bungs­schrei­ben fiel mir da­mals nicht ein ;-)

    Das Schrei­ben passt gut zur In­itia­tiv­be­wer­bungs­ak­tion von Mi­cha Fielsch: http://www.fielsch.de/initiativbewerbung

    Liebe Grüße,
    Frigga

  2.  
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