Ne­ben dem Berg von Wa­ren und Dienst­leis­tun­gen exis­tiert der Schul­den­berg. Ers­te­rer will nach wie vor ge­kauft wer­den, letz­te­rer kann nicht mehr kau­fen. Der Staat häuft den Berg Schul­den seit lan­gem an, tut uns teil­weise Gu­tes mit­tels Fi­nan­zie­rung u. a. auf Pump. Denn wir wol­len das Mög­li­che, kei­nen Ver­zicht üben, man­che von uns nicht ärmer dran sein, als sie müs­sen. Das solle zu­künf­tig Ver­gan­gen­heit sein, hört man bis­wei­len, wir müss­ten Ab­stri­che ma­chen. Aber was würde dann aus den Pro­duk­tio­nen und Über­pro­duk­tio­nen un­se­rer enorm dy­na­mi­schen Wirt­schaft? Sollte mehr denn je eine Elite sie ver­brau­chen, die kei­nes­wegs nö­tig hat zu spa­ren, noch ein­falls­rei­cher wer­den müsste, wo im­mer es heißt Geld aus­zu­ge­ben?
In der Wirt­schaft ist Schul­den ma­chen ge­nauso nor­mal wie von Staats we­gen. Et­li­che In­ves­ti­tio­nen, so­gar in die Zu­kunft, wer­den ganz selbst­ver­ständ­lich auf Kre­dit ge­tä­tigt. Ebenso in der Kreide ste­hen zahl­rei­che Pri­vat­haus­halte, von de­nen ei­nige sich den ei­nen oder an­de­ren grö­ße­ren Kon­sum­wunsch schnellst­mög­lich er­fül­len wol­len. Spa­ren im Wohl­stand ist out, höchs­tens am Kauf­preis in. Leute, die we­nig Geld ha­ben, kön­nen es sich hof­fent­lich ein­tei­len, blei­ben bes­ser kre­dit­un­wür­dig. Oder be­kom­men sie die­selbe Chance wie der ein­fa­che Mil­lio­när, der zwei Mil­lio­nen aus­ge­ge­ben hat, sich Kre­dit­wür­dig­keit, wenn­schon nicht zu­rück, den­noch zu er­ar­bei­ten?
Man­ches Un­ter­neh­men, man­cher Pri­vat­mann über­nimmt sich fi­nan­zi­ell, schätzt seine wirt­schaft­li­che Zu­kunft falsch ein, in der der Kre­dit zu­rück­ge­zahlt wor­den wäre. Der Markt, das Le­ben ge­ne­rell birgt Ri­si­ken in sich, die nicht alle meis­ter­bar sind, ohne die es je­doch zu starr, nicht fle­xi­bel ge­nug für Ent­wick­lun­gen wäre. Fer­ner füh­ren Verantwortungs-, Maß­lo­sig­keit bzw. Ver­schwen­dung zu Über­schul­dung, nicht im­mer be­wusst, nicht im­mer be­ab­sich­tigt. Je­den­falls ist Un­ter­neh­men und Pri­vat­leu­ten ge­stat­tet Pleite zu ge­hen, wenn es lei­der nicht an­ders geht. Über Privat-, wenn nicht Ge­schäfts­in­sol­venz, kann das mo­ne­täre Mi­nus auf den Staat so­wie die Gläu­bi­ger in der Wirt­schaft ab­ge­wälzt wer­den, das Men­schen mit­un­ter bis ans Le­bens­ende ma­te­ri­ell äußerst ein­schrän­ken würde.
Ban­ken lei­hen al­len Geld, die ih­nen ge­nug Si­cher­hei­ten bie­ten. Seit ei­ni­ger Zeit bie­tet die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, diese große Kre­dit­neh­me­rin, Ban­ken und an­de­ren Un­ter­neh­men über die Bun­des­schuld hin­aus­ge­hende Si­cher­hei­ten. Nichts­des­to­trotz bleibt der glo­bale Wirt­schafts­kreis­lauf uns ge­wo­gen. Der Wunsch, die Mo­ral Steu­ern zu zah­len, oder es al­lein des Ge­set­zes we­gen zu tun, sind aus­ge­prägt. Ein aus­ge­gli­che­ner Staats­haus­halt ist im­mer­hin an­ge­strebt. Au­ßer­dem ma­chen Geld und Kre­dit nicht den Maß­stab al­ler Dinge aus. Gute Gründe, un­se­rer Ge­sell­schaft zu ver­trauen!
Ich, Ar­beits­lo­ser mit klei­nem Ne­ben­ver­dienst, lebe schul­den­frei, schaffe pro­blem­los im Plus zu blei­ben; be­komme Geld vom Staat, kann mich von sei­nen Schul­den al­lein schon des­halb nicht ganz los­sa­gen. Den­noch zir­ku­liert mäch­tig viel Geld im Land. Ich per­sön­lich brau­che nicht un­be­dingt mehr, als ich be­komme, will aber auch nicht we­ni­ger ha­ben. Un­sere Ge­sell­schaft, die das Mensch­sein er­mög­licht, wird uns hof­fent­lich nichts von dem ent­hal­ten bzw. weg­spa­ren, was wir brau­chen. In Wirk­lich­keit ist al­les da, was wir brau­chen, aus­rei­chend – leis­ten wir uns stets Zugang!

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